Lebenswirklichkeit der Jungpfadfinderstufe

Aus DPSG St. Konrad
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Der Trupp ist stark geprägt durch die sich entwickelnden Persönlichkeiten der einzelnen Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfinder mit ihren Interessen, Bedürfnissen, Ideen und Erfahrungen, aber auch ihren Unsicherheiten, Problemen und Ängsten. Sie kommen aus unterschiedlichen persönlichen Situationen und sehen sich vielen Veränderungen und Herausforderungen gegenübergestellt. Eine der größten Herausforderungen ist die Pubertät mit all den Veränderungen des Körpers und der Gefühle, dem Entdecken von bisher Unbekanntem und dem Hin- und Hergerissensein zwischen Kind sein und Erwachsen werden.

Die Auseinandersetzung mit Werten, Meinungen und Gegebenheiten von Elternhaus, Schule und Gesellschaft und die Abgrenzung von diesen gehören zum Alltag der Jungpfadfinder. In dieser Phase stellen Jungpfadfinder sämtliche bisher vermittelten Werte auf den Prüfstand. Davon betroffen sind nicht nur gesellschaftliche Werte, sondern, falls sie vermittelt wurden, auch Werte des Glaubens und der Kirche.

Vieles wird zunehmend kritisch betrachtet, wenn nötig werden eigene Wertvorstellungen weiterentwickelt.

So sind Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfinder unter anderem durch Folgendes gefordert:

  • Ansprüche der Schule
  • Ansprüche der Eltern
  • Erfahrungen der ersten Liebe
  • Situationen zu Hause, z B. Trennung der Eltern, allein erziehende Elternteile, Arbeitslosigkeit, Krankheiten
  • Ansprüche des Umfeldes, z. B. Markenprodukte, Alkohol- und Zigarettenkonsum
  • Normierungen, die Medien in Bezug auf Schönheitsideale und Verhaltensmuster vermitteln

In dieser Phase der Zerrissenheit und Orientierung spielen Freundschaft und Anerkennung in einer Gruppe eine zunehmend wichtigere Rolle. Der Jungpfadfindertrupp ist ein Rückzugsort vom Alltag, in dem sich die Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfinder in einem geschützten Raum austauschen können.

Innerhalb des gemischtgeschlechtlichen Trupps wird ihnen die Möglichkeit geboten, sich in reinen Mädchen- und Jungengruppen auszutauschen und in diesen gemeinsam zu handeln. Das Erleben und Zusammensein der sich rasant entwickelnden Persönlichkeiten im Jungpfadfindertrupp sind sowohl für die Stufenmitglieder als auch die Leitungskräfte eine große Herausforderung.