Der Hike in der Wölflingsstufe

Aus DPSG St. Konrad
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Einer der Höhepunkte eines Lagers ist der Hike (auch Haik geschrieben). Ein Hike ist eine mehrtägige Wanderung mit leichtem Gepäck. „Abenteuerliches Unterwegssein“, so hat Baden-Powell den Hike einmal treffend charakterisiert. Für Wölflinge ist es ein tolles Erlebnis, in ihrer Meute mit ihrem Leitungsteam sowie nur mit Schlafsack, Isomatte und einem Rucksack mit dem allernötigsten Gepäck von Ort zu Ort zu wandern (oder mit Fahrrädern, Booten, Bussen oder Bahnen zu fahren) und sich jeden Abend einen anderen Schlafplatz zu suchen. Klar, dass bei einem Hike in der Wölflingsstufe das Leitungsteam immer dabei ist!

Ein Hike prägt die Gemeinschaft

Nicht nur während eines Lagers ist ein Hike ein ganz intensives Erlebnis. Auch an einem Wochenende lässt er sich gut durchführen. Gerade bei einem Hike ist einfaches Leben angesagt: Hier werden in besonderer Weise Gemeinschaft, Solidarität und Rücksichtnahme innerhalb der Meute, Gastfreundschaft und Abenteuer erlebbar. Es ist spannend, aufzubrechen, den gewohnten Platz für einige Tage zu verlassen, Rast zu machen auf einer schönen Lichtung, auf einem Marktplatz in der Stadt, an einem Unterstand im Wald und mit den Kochern eine einfache Mahlzeit zuzubereiten. Am frühen Abend gilt es dann, eine Unterkunft zu suchen und in einem Pfarrheim, auf einem Bauernhof in der Scheune oder im Geräteschuppen, in einem Kloster, in einer alten Hütte oder sonst wo unterzukommen. Von den schönen Erlebnissen bei einem Hike erzählen Wölflinge noch bei Jahren begeistert. Das selbstständige Handeln der Wölflinge steht bei einem Hike ganz besonders im Vordergrund. Die Leiterinnen und Leiter sollen sich bei der Planung und Durchführung des Hikes zurückhalten und so viele Entscheidungen wie möglich den Wölflingen selbst überlassen (Bestimmung des Weges, Quartierssuche). Das ist ein Lernprozess und geht natürlich nicht beim ersten Mal. Aber Stück für Stück können die Leiterinnen und Leiter immer mehr Verantwortung in die Hände der Wölflinge legen. Und wenn die Wölflinge am ersten Tag mit den Leitungskräften noch gemeinsam den Weg auf der Karte herausgesucht haben, brüten sie bereits am zweiten Tag zunächst alleine über der Karte und holen ihre Leiterinnen und Leiter nur noch bei Schwierigkeiten zu Hilfe.

Praktische Tipps zum Thema Hike

Wenn eine Meute zum ersten Mal einen Hike unternimmt und die Leiterinnen und Leiter selber noch keine oder nur wenige Erfahrungen damit haben, ist es sinnvoll, zunächst zwei Tage, also mit nur einer Übernachtung, unterwegs zu sein. Bei erfahrenen Meuten können auch drei oder vier Tage passend sein. Das ist nicht zu lange, aber lange genug für viele tolle Erlebnisse, Bei einem Hike ist nicht nur das Vorankommen wichtig, sondern auch, genug Zeit für Pausen zwischendurch einzuplanen.

Gerade Wölflinge haben oft noch keine richtige Ausrüstung für ein Lager und insbesondere nicht für einen Hike. Dabei ist diese gerade hier besonders wichtig. Meistens ist es der Rucksack, der die größten Schwierigkeiten bereitet. Entweder viel zu klein oder viel zu groß, schlechte Schulterriemen, schlechte Verarbeitung – dann ist das Gejammer schon nach wenigen Kilometern groß und die Wölflinge verlieren schnell die Lust. Auch die Schuhe sind für eine Wanderung oft nicht geeignet. Sandalen, Gummistiefel oder Turnschuhe sind für längere Strecken nun mal nicht so gut geeignet wie Wanderschuhe oder feste Halbschuhe. Bei einem Fahrrad-Hike gilt ähnliches für die Fahrräder und die Radtaschen.

Ein Hike will geplant sein

Beim Elternabend sollte den Eltern genau erklärt werden, welche Ausrüstung benötigt wird. Es muss nicht gleich ein neuer Rucksack gekauft werden. Hierbei gilt nicht nur das Wünschenswerte, sondern auch das machbare an Ausrüstung zu beachten. Oft gibt es innerhalb des Stammes die Möglichkeit, sich Rucksäcke, Schlafsäcke, Isomatten und ähnliches auszuleihen. Für kleine Kocher sollten die Leiterinnen und Leiter sorgen. Ja nach Stammestradition und nach Einschätzung des Leitungsteams kann es auch generell sinnvoll sein, einen Teil der Ausrüstung durch andere Leistungskräfte im Auto zu transportieren, damit alle dabei sein können und sich niemand übernimmt.

Ein paar Lebensmittel fürs Frühstück können von Anfang an mitgenommen werden. Vieles kann man auch unterwegs kaufen. Ein bisschen Salz, Pfeffer, ein kleines Fläschchen Spülmittel, Lappen und Trockentücher sollten auch dabei sein. Ebenso können sich Streichhölzer, Toilettenpapier, Nähzeug, Stift und Papier bei einem Hike als nützlich erweisen. Und natürlich sollte auch ein kleines erste-Hilfe-Set mit Pflastern und Verbandsmaterial sowie Medikamente, die die Kinder eventuell nehmen müssen, nicht fehlen.

Was sonst noch mitgenommen werden muss (Waschzeug, geeignete Bekleidung, Regenschutz) kann mit den Wölflingen gemeinsam überlegt und schriftlich auf einem Plakat festgehalten werden. Beim Rucksackpacken sollten die Leiterinnen und Leiter dabei sein und den Kindern helfen oder zumindest den Eltern entsprechende Ratschläge mitgegeben werden. Damit wird vermieden, dass überflüssige Spielsachen eingepackt oder das Waschzeug vergessen wird. Auch Tipps zum richtigen Packen eines Rucksacks (Gewichtsverteilung, wasserdichter Wäschebeutel,…) sind nützlich.

Hike mit Kindern mit Behinderungen

Auch mit Kindern mit Behinderungen kann man einen Hike unternehmen. Er muss dann vielleicht nur ein bisschen anders organisiert werden. Wenn für die Pflege bestimmtes Material oder eine Liege zum Schlafen benötigt wird, kann dieses am Abend jeweils mit dem Fahrzeug zur Unterkunft gebracht werden. Mit Rollstuhltretmobilen, mit denen man Rollstühle an Fahrräder ankoppeln kann ist sogar ein Fahrrad-Hike möglich. Egal, welche Behinderungen vorliegen, mit guten Absprachen zwischen dem Leitungsteam und den Eltern sowie einigen Ideen, werden fast alle Herausforderungen machbar sein.